Kleintierpraxis Dr. Tünde Porfy Fachtierärztin für Kleintiere


WIE IMPFEN WIR?

 

Wir impfen nicht so, dass wir einfach den Impfstoff in eine Spritze aufziehen und diesen dann einfach dem Tier spritzen. Das könnten alle machen, für so etwas braucht man sogar kein Tierarzt sein. Das ist nichts anders, als einen Impfstoff zu verkaufen.

Wir impfen so, dass wir vorerst das Tier von der Nasenspitze bis zur Rutenspitze durchchecken. Nach Temperatur- und Gewichtmessung folgt eine Untersuchung.

Warum impfen wir so?

Einerseits, da es bei jeder Impfung so vorgeschrieben ist, dass man nur gesunde Tiere impfen darf. Sonst kann die Impfung im besten Fall nicht wirken und im schlechteren Fall sogar schädlich für das Tier sein. Wie könnte man sonst feststellen, ob ein Tier gerade gesund ist, wenn man es nicht vorher untersucht?

Anderseits: meiner Meinung nach, wenn ein Tier einmal pro Jahr bei seinem/seiner Tierarzt/Tierärztin vorgezeigt wird, sollte es gründlich durchgecheckt werden. Es sind zahlreiche Symptome die von den Besitzern nicht bemerkt werden und ich bei diesem Check entdecke: Ohren-, Haut-, Augen-, Lymphknoten-Probleme, Atemwege-, Herzanomalien, verschiedene Gewächse und Tumore (die sonst nicht so auffällig sind, zB. Hodentumor), usw., usw.  Wenn man diese frühzeitig entdeckt, kann man rechtzeitig mit Behandlungen reagieren und das Leben des Tieres damit verlängern.

Noch wichtiger ist es bei dem ersten Tierarztbesuch von einem neu erworbenen Welpen. Dort muss man die eventuellen mitgebrachten Probleme wie Milben, Nabelbruch, Hodenverlagerung, usw.  feststellen.

So eine Begegnung ist natürlich immer mit einer Beratung und Besprechung der auftauchenden Fragen und Probleme verbunden, egal ob es um Gesundheit, Ernährung, Haltung oder Benehmen geht.

Wir impfen NICHT jedes Jahr alles, nur was notwendig ist! Wir halten uns dabei an die Richtlinien von "Vaccination Guidelines von WSAVA = World Small Animal Veterinary Assotiation)

In unserer Praxis hilft bei der Untersuchung, Impfung, Administration immer eine Tierarzthelferin mit. Ich halte es für unnormal, wenn während dem Eingriff eine Katze oder ein aktiver Hund nicht fachgerecht, sondern von den Besitzern gehalten werden muss (in einer KFZ-Werkstatt sagt auch nicht der Monteur: halten sie bitte mal ihr Auto, während ich es repariere!). Ich finde es gefährlicher für Mensch und Tier. Das Tier muss länger die Situation aushalten und evtl. mehrmals gestochen werden.

 Während die Helferin die Administration macht, kann man Probleme, Fragen besprechen. Dadurch müssen die Besitzer nicht nur stumm abwarten bis alles erledigt ist. So wird auch nicht vergessen, dass die Helferin dadurch einen Arbeitsplatz hat…

Ich halte also eine Impfung nicht nur als einen Impfstoffanstich, sondern als eine wichtige tierärztliche Begegnung.

Ich werde auf diese, alleine wegen meiner fachlichen Überzeugung nicht verzichten.